Kartoffeln
Kulturempfehlungen

Alles Wissenswerte über Kartoffeldüngung: Bewährte Verfahren, geeignete Produkte, Feldversuche und mehr.

Ratschläge zur Düngung von Kartoffeln

  • Kartoffeln sind hinsichtlich Bodengüte relativ anspruchslos, wachsen am besten in Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,7.

  • Kartoffeln liefern den besten Ertrag in sandigem bis schluffigem Lehm, organisch reichhaltigen und gut durchlässigen und durchwurzelbaren Böden.

  • In Böden mit einem hohen pH-Wert (über 7,5) kann es zu einem Mangel an Phosphor, aber auch Spurennährstoffen kommen.

  • Unter Bedingungen mit hohem pH-Wert sind Kartoffeln anfällig für eine Schorfinfektion, die durch das Bakterium Streptomyces scabies verursacht wird.

  • Die optimalen Bedingungen für die Wurzelentwicklung und den Knollenansatz sind gut durchlässige, belüftete Böden mit Temperaturen zwischen 15 und 20 °C.

  • Kürzere Tage unterstützen die Knollenbildung, während längere Tage sie verzögern.

Kartoffelpflanze mit gesunden Blättern
Kartoffeln in optimalem Zustand geerntet

Düngungsempfehlung

 

StandortProduktAufwandmenge (kg/ha)Applikationsform
P und K ausgeglichenICL PKpluS® 10+25500-1000breitwürfig
Hohe P-VersorgungICL PotashPlus®400-800breitwürfig
Geringe S-VersorgungPolysulfat200-400breitwürfig
StärkekartoffelnPolysulfat
ICL PotashPlus®
Agromaster®Kartoffel SOP
400-600
200-400
300-400
breitwürfig
breitwürfig
Reihendüngung
Speisekartoffeln Agromaster® Kartoffel
Agromaster®19-5-20
300-400Reihendüngung

Nährstoffbedarf

Nährstoffbedarf von Kartoffeln in kg/ha (Gesamtpflanze)

Erwarteter Ertrag in dt/haN*P2O5*K2OMgOSO3CaO
kg/hakg/hakg/hakg/hakg/hakg/ha
400200703606010100
500220904507020110

* Bei der N- und P-Düngung sind auch die gesetzlichen Vorgaben der deutschen Düngeverordnung in ihrer jeweils gültigen Fassung zu beachten.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV (Hrsg.) (2021): Richtwerte für die Untersuchung und Beratung zur Umsetzung der Düngeverordnung 2020 in MV, S. 76.

 

Rolle der Nährstoffe

SchlüsselparameterNP2O5K2OMgOCaOSO3
Ertrag+++++++++/-+/-
Knollengröße+++++
Reife---+++/-+/-
Schalenfestigkeit--++/-+/-++
Stärke-++-+++/-
Widerstandsfähigkeit--+++++
Knollenfarbe (interne Schwärzung)+/-+
Trockenmassegehalt-+/--+/-

+ = steigend; – = fallend; +/- = unterschiedliche Ergebnisse, je nach zugeführter Nährstoffmenge

Quellen: IPI-Bulletin Düngung für hohen Ertrag | KARTOFFEL“ und Pawelzik 2003: „Einfluss der Düngung auf die ualität von Kartoffeln und Kartoffelprodukte“

Nährstoffmangelsymptome

Stickstoff

N-Mangel zeigt sich durch schwaches Krautwachstum, blassgrüne Blätter. Alte Blätter zeigen Chlorosen, während jüngere Blätter dunkler werden. Die Pflanzen produzieren weniger Stängel und Knollen, was letztendlich zu Ertragsminderung führt.

Phosphor

Bei P-Mangel verlangsamt sich das Wurzelwachstum und somit das Wachstum der Pflanze. Die Farbe der Blätter ist zunächst dunkelgrün, später gelblich-rötlich, die untere Blattoberfläche ist graugrün. Die Blättchen rollen nach oben, wenn der Mangel schwerwiegend ist. P-Mangel kommt auf kalkhaltigen und schweren Böden vor, auf denen P fixiert werden kann, da die Pflanze nicht in der Lage ist, festgelegtes P einfach zu mobilisieren.

Kalium

Symptome eines K-Mangels zeigen sich, beginnend bei den alten Blättern, normalerweise durch ein verbranntes Aussehen mit schwarzer Pigmentierung und schließlich nekrotischen Rändern (abgestorbenes Gewebe), während zwischen den Blattadern das Blatt aufhellt. Die Symptome treten an jungen, vollgroßen Blättern auf. Aufgrund der schnelleren Auswaschung kommt K-Mangel häufig in leichten Böden vor.

Calcium

Ein mäßiger Ca-Mangel zeigt möglicherweise keine Wirkung, aber in schwereren Fällen kann das Wuchsbild von Wurzel und Kraut beeinträchtigt seinAußerdem wird die Schalenfestigkeit beeinträchtigt und es zeigen sich braune Flecken auf den Knollen und Schalenrisse treten auf. In Böden mit einem pH-Wert unter 5 sind die Mängel schwerwiegend.

Magnesium

Mg-Mangel bewirkt eine Chlorose zwischen den Blattadern und schließlich Nekrosen, wobei die Blattadern grün bleiben. Aufgrund der Beweglichkeit von Mg in der Pflanze treten die Vergilbungssymptome zuerst an den älteren Blättern auf. Mg Mangel kann auf sandigen Böden und bei hoher K-Düngung auftreten.

Schwefel

Symptome ähneln einem N-Mangel, die S-Mangelsymptome treten jedoch selten auf. Dabei wird gleichmäßige Gelfärbung auf jüngeren Blättern wird sichtbar. S-Mangel kann auf lehmigen Sandböden auftreten.

Versuche mit Kartoffeln

Kartoffeln & Agromaster
IASP, Nauen, Deutschland, 2022

24

Stickstoffeffizienz
Kartoffeln & Agromaster
Prüfzentrum Zwaagdijk, Niederlande, 2015

12.3

mehr Ertrag
Kartoffeln & Polysulfat
Lelystad, Niederlande, 2016

5

mehr Ertrag

Leitfäden & Artikel

Maximierte Effizienz der Nährstoffnutzung mit CRF

Q&A

Häufige Fragen, die uns Landwirte zum Kartoffelanbau stellen.

  • Sie sollten 310 kg/ha Kalium pro Hektar ausbringen, um dieses Ertragsziel zu erreichen.

  • Schwefel ist für alle Nutzpflanzen lebenswichtig. In Kartoffeln kann er den reduzierende Zucker reduzieren und bei Wachstumsproblemen helfen.

  • Calcium ist wichtig für die Entwicklung von Wurzeln und Trieben. Es fördert die Schalenfestigkeit, und vermindert dadurch Lagerverluste.

  • Ja, kombiniert mit Gründüngung und ausgebracht im Frühjahr verbessert sie Wasseraufnahme und Nährstoffverfügbarkeit im Boden. Allerdings sollte keine Hünergülle ausgebracht werden, und höchsten 20 m³ Gülle von Rind oder Schwein.

  • Knollen können bei Bodentemperaturen von 8°C ausgebracht werden. Optimale Oberflächentemperatur für das Knollenwachstum beträgt zwischen 17 und 30 °C.

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